Einleitung
Inmitten der Stadt Königswinter befindet sich das Seniorenzentrum St. Katharina mit Wohnraum für 80 Senioren und einem Gästezimmer sowie 16 Seniorenwohnungen.
Die Gemeinnützige Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe (GFO) betreibt mehrere Altenpflegeeinrichtungen, Krankenhäuser, Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe. Mit dem stationären Betreuungsangebot für Menschen mit Demenz schließt die GFO eine Angebotslücke in der Region.
Gleichzeitig werden im Seniorenzentrum auch pflegebedürftige Senioren ohne demenzielle Veränderung eine adäquate Wohnform finden, die Perspektiven für ein selbstbestimmtes Leben bieten.
Das hier vorliegende Konzept beschreibt die Nutzung des Hauses als stationäre Altenhilfeeinrichtung mit eingestreuten Kurzzeitpflegeplätzen. Zielgruppenorientierte Wohngruppen werden ergänzt durch einen größeren Wohnbereich. Gleichzeitig halten wir eine palliativnahe Betreuung vor. Hier besteht eine Kooperation mit dem „Hospizdienst vom Ölberg“.
1. Zielsetzung, Grundsätze und theoretische Grundlagen
a. Zielsetzung
Die Gemeinnützige Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe ist eine sozial-caritative Trägergesellschaft mit rund 8.500 Mitarbeitern in 45 Einrichtungen in NRW und Rheinland-Pfalz mit den Geschäftsbereichen: Krankenhäuser, Altenhilfe, Kinder- und Jugendhilfe sowie Bildung.
Für den Bereich Altenhilfe hat sich der Träger schwerpunktmäßig die bedürfnisorientierte Pflege und Betreuung bei Förderung größtmöglicher individueller Freiheiten seiner Bewohner zum Ziel gesetzt. Der Pflege- und Betreuungsansatz richtet sich nach der Art der Pflegebedürftigkeit der im Haus lebenden Menschen.
Das Seniorenzentrum Sankt Katharina bietet Ihnen ein modernes Haus mit Tradition.
Das Wohlbefinden der Bewohner, die Arbeitszufriedenheit unserer Mitarbeitenden, sowie die Wirtschaftlichkeit der Einrichtung stehen dabei in unserem Fokus. Unsere Angebote möchten wir pflegebedürftigen Menschen anbieten, trotz ihres Unterstützungsbedarfs, ein möglichst selbstständiges und erfüllendes Leben weiterzuführen.
b. Grundsätze und theoretische Grundlagen
Die GFO setzt die Ziele der Maria Theresia Bonzel-Stiftung in ihren Einrichtungen um. Sie verpflichtet sich, die Franziskanischen Grundsätze der Ordensgründerin der Olper Franziskanerinnen zur ewigen Anbetung zu wahren, damit sich auch in Zukunft der Dienst am Menschen mit einem christlichen Selbstverständnis verbindet. Dazu hat sich die GFO ein Leitbild als Richtschnur für den täglichen Dienst und als Basis der Zusammenarbeit gegeben.
Zu diesem christlichen Selbstverständnis gehört auch die Namensgebung Sankt Katharina. Katharina von Alexandrien wird seit dem 6. Jahrhundert als Heilige verehrt, besonders auch als Patronin der Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen. Sie gilt als eine der 14 Nothelferinnen. Menschen in bedrängenden Situationen, in Leid und Krankheit finden seit Jahrhunderten in Katharinas Glaubensvorbild eine Quelle des Trostes. Katharinas Gottvertrauen kann auch heute Menschen Hoffnung und Zuversicht schenken. Mit der Namensgebung und dem Gestalten des kirchlichen Festkreises leben wir diese Tradition in der Einrichtung weiter. Menschen, die einer anderen Religion angehören, begleiten wir soweit möglich mit der entsprechenden Achtung ihrer Überzeugungen.
Jede Bewohnerin, jeder Bewohner wird von uns als Persönlichkeit mit individuellem Lebensweg verstanden und mit allen körperlichen, seelischen, sozialen und geistigen Bedürfnissen in den Mittelpunkt unseres Handelns gestellt.
Für Menschen mit Demenz soll das Haus ein Schutzraum sein, der Sicherheit und Orientierung vermittelt. Gemäß unseres Rahmenkonzeptes erhalten wir die Würde des Menschen indem wir uns mehr an seiner Lebenswelt als am Krankheitsbild orientieren, also versuchen, „in seinen Schuhen zu gehen“. Die Qualitätsentwicklung orientiert sich an der Qualitätspolitik, den Leitlinien als auch den Rahmenkonzepten des Geschäftsbereiches Altenhilfe der GFO. Hinzu kommen die aktuelle strategische Ausrichtung sowie die einrichtungsbezogenen Zielsetzungen und regionalen Rahmenbedingungen sowie rechtlichen Grundlagen.
2. Lage, Ausstattung und Gestaltung
a. Lage der Einrichtung
Das 2015 neu errichtete Seniorenzentrum St. Katharina liegt zentral im Herzen von Königswinter, in einer idyllischeLandschaft, eingebettet zwischen Rhein und dem Drachenfels.
Das Haus erstreckt sich dreigeschossig auf einem 4.073 m² großen Grundstück. In jeweils wenigen Gehminuten ist die Fußgängerzone mit Cafés, Geschäften, dem DB-Bahnhof, der Straßenbahn sowie der wunderschönen Rheinpromenade zu erreichen. In unserer Einrichtung befinden sich eine logopädische Praxis sowie ein Friseursalon. In 7 km Entfernung liegt das CURA- Krankenhaus.
Eine direkte Anfahrt mit dem PKW ist möglich und Parkplätze befinden sich vor der Einrichtung.
b. Räumliche Ausstattung
Erdgeschoss:
- Verwaltung, Anlieferung, Entsorgung, Umkleideräume
- Logopädische Praxis
- Foyer, Empfang, Cafeteria/Terrasse, Friseur
- Zugang zum geschützten Gartenbereich
- 6 seniorengerechte, barrierefreie Wohnungen
1. OG: Schwerpunkt Demenz
- 2 Wohngruppen: Wohngruppe „Laurentius“ mit 13 Einzelzimmern, Wohngruppe „Remigius“ mit 14 Einzelzimmern
- Kapelle
- Kaminzimmer und Wohnküche mit Balkon
- Dienstzimmer / Übergabe
2. OG: Integrative Betreuung von Senioren mit Demenz
- 2 Wohngruppen: Wohngruppe „Dollendorf“ mit 13 Einzelzimmern, Wohngruppe „Altstadt“ mit 14 Einzelzimmern
- ein Gästezimmer
- Medikationsversorgungsraum
- eine Wohnküche pro Wohngruppe mit Balkon
- Wohlfühl-Pflegebad
3. OG: Wohnbereich ohne Schwerpunkt
- 2 Wohngruppen: Wohngruppe „Petersberg“ mit 13 Einzelzimmern, Wohngruppe „Drachenfels“ mit 14 Einzelzimmern
- Speiseraum/Balkon
- Wohnzimmer/Balkon
Staffelgeschoss: (Seniorenwohnen)
- 10 seniorengerechte, barrierefreie Wohnungen
c. Wohnqualität und Orientierung durch Tageslicht, Beleuchtung und Farbe
Durch die offenen Flurenden und durchgehenden Fenster fällt möglichst viel Tageslicht in die Flurbereiche und Aufenthaltsräume. Dadurch werden der Tagesverlauf und das Wechselspiel von Temperaturen sowie Hell und Dunkel für die Bewohner nachvollziehbar.
Ein gutes Zusammenspiel von Tageslichteinfall und künstlicher Beleuchtung ermöglicht auch in den Fluren die Wahrnehmung der Tageszeiten und gute Lichtverhältnisse. Wechsel von Beleuchtungsstärken erzeugen Unsicherheiten bei den Bewohnern und sind daher zu vermeiden.
Kräftige Farben und verschiedene Tapetenmuster kommen zum Einsatz, wo sie zu Orientierungszwecken sinnvoll sind. Kontrastreiche Türen von Bewohnerzimmern sind zur besseren Auffindbarkeit farblich von der Wand abgesetzt, während Türen von Funktionsräumen durch Gleichfarbigkeit unauffällig bleiben.
Die Zimmerbeschilderung bietet Platz für den Namen und auf Wunsch zur besseren Orientierung für ein Foto des Bewohners oder ein dem Bewohner vertrautes Element.
Das Haus verfügt über ein einheitliches Schilder- und Leitsystem.
Es wird entsprechend der Jahreszeiten dekoriert.
3. Zielgruppe
Im Seniorenzentrum St. Katharina können „pflegebedürftige“ Menschen aller Konfessionen, Weltanschauungen und Nationalitäten ein an ihren Bedürfnissen orientiertes Wohnumfeld finden.
Entsprechend der beschriebenen Struktur der Einrichtung bieten wir Senioren in unterschiedlichen Bedarfslagen ein differenziertes Wohn- und Betreuungskonzept an.
4. Leistungen/ Angebote
Das Einrichtungskonzept bildet den Rahmen für alle Leistungen und Angebote im Rahmen des Versorgungsvertrages nach §75 SGB XI, die wir im Seniorenzentrum St. Katharina erbringen.
- Alle grund- und behandlungspflegerischen Maßnahmen
- Einzelbetreuung, Gruppenangebote und Gemeinwesenarbeit, also auch Zusammenarbeit mit den Bezugspersonen
- Die Hauswirtschaftliche Versorgung mit Verpflegung, Gebäudereinigung, Wäscheversorgung, Haustechnik
5. Organisation / Verantwortung
Die Einrichtung besteht aus verschiedenen Fachbereichen. Diese umfassen die Pflege, den Sozialen Dienst und die hauswirtschaftliche Versorgung der Bewohner.
Die Ablauforganisation der einzelnen Bereiche wird in den spezifischen Teilkonzepten beschrieben. Sowohl die übergreifende Leitungs- und Vertretungsstruktur als auch die Kommunikationsstruktur werden im Organigramm und der Besprechungsmatrix der Einrichtung verdeutlicht.
Rückmeldungen und Anregungen, Kritik und Beschwerden werden im Seniorenzentrum gerne entgegengenommen, als eine Beratung für das Unternehmen gesehen und als Möglichkeit der ständigen Verbesserung. Sie werden angebracht im Einzelgespräch, in den Fallgesprächen, in den Wohnbereichsrunden sowie in den Sitzungen des Bewohnerbeirates. Rückmeldungen werden auch direkt anlassbezogen gegeben, von jedem Mitarbeiter aufgenommen und entsprechend weitergeleitet. Der konstruktive Umgang mit Rückmeldungen ist notwendig um die Bedürfnisse des Bewohners und der Angehörigen zu kennen und höchstmögliche Freiheit und Mitbestimmung zu gewähren. Dazu werden Rückmeldungen systematisch erfasst und ausgewertet.
Die Ziele des Beschwerdemanagements sind:
- den Rückmeldeweg so leicht wie möglich zu machen
- den Inhalt der Rückmeldung und Anregung zur Verbesserung der Angebote zu nutzen
- die Zufriedenheit der Bewohner und deren Bezugspersonen wieder herzustellen und zu verbessern
- die Qualität der Leistungen in der Einrichtung weiterzuentwickeln
6. Kooperationen und Zusammenarbeit
Eine ganzheitliche Pflege- und Betreuung bedarf Kooperationspartner und der Zusammenarbeit zahlreicher Menschen. Dies betrifft die Zusammenarbeit mit den Bezugspersonen und ehrenamtlichen Kräften, mit Ärzten, Apotheken, Therapeuten und Krankenhäusern, ortsansässigen Kirchengemeinden, den Ortsgemeinden und Vereinen, den Schulen und den Kindergärten, weiteren Pflegeeinrichtungen, Künstlern und Musikern, den Akteuren der Altenhilfe vor Ort und den zuständigen Behörden.
Die Zusammenarbeit mit den Bezugspersonen beginnt mit dem ersten Informationsgespräch.
Für Angehörige ist der Einzug eines Familienmitgliedes in ein Pflegeheim sehr häufig mit Gefühlen von Schuld, Überforderung und Ohnmacht verbunden. Sie werden durch Gespräche begleitet. Bezugspersonen sind jederzeit eingeladen, an den Aktivitäten des Hauses teilzunehmen und eigene Ressourcen einzubringen, wenn sie dies wünschen. Wünsche und Kritik werden regelmäßig an Angehörigentagen und dem Stammtisch für Angehörige erfragt und dokumentiert. Die Information der Bezugspersonen über Geschehnisse und Vorhaben im Seniorenzentrum St. Katharina erfolgt durch regelmäßige Angehörigentreffen.
Der Einsatz ehrenamtlicher Helfer ist heute für die umfassende Betreuung der Bewohner unerlässlich. Daher haben wir ein eigenes Ehrenamtskonzept, auf das wir an dieser Stelle verweisen. Die Kirchengemeinden, Organisationen und Vereine sowie Künstler und Musiker vor Ort in die Arbeit des Hauses einbezogen.
Die Kooperation mit den Ärzten, Apotheken und Therapeuten wird von den Wohnbereichsleitungen gesteuert. Gegebenenfalls werden Ärzte und Therapeuten in Fallbesprechungen miteinbezogen. Wichtige Kooperationspartner in der ärztlichen Versorgung sind das CURA- Krankenhaus Bad Honnef mit seiner Akutgeriatrischen Abteilung. Zur Versorgung mit Pflegehilfsmitteln besteht eine Zusammenarbeit mit einem ortsansässigen Sanitätshaus.
Zur Ausbildung von Schülern arbeiten wir mit umgebenden Fachseminaren zusammen.
Die Zusammenarbeit mit dem Amtsgericht und den Betreuungsbehörden wird durch Pflegedienstleitung und die Leitung des Sozialen Dienstes in Absprache mit der Einrichtungsleitung koordiniert.
Eine weitere Kooperation findet mit einem Friseur statt, der sein Ladenlokal innerhalb der Einrichtung hat, sowie mit einer im Haus ansässigen logopädischen Praxis. Fußpfleger und Podologen besuchen nach Absprache die Einrichtung.
Für unheilbar erkrankte Menschen wird, im Rahmen der Kooperation mit dem ökumenischen Hospizdienst am Ölberg, palliativnahe Betreuung durchgeführt. Gemeinsam mit dem Hospizdienst begleiten und betreuen speziell geschulte MitarbeiterInnen unsere Gäste. Unser Ziel ist es, eine möglichst angenehme und lebenswerte letzte Lebensphase zu ermöglichen.
Innerhalb der GFO Einrichtungen findet ein reger Austausch in Arbeitskreisen statt. Vielfältige Kompetenzen fließen von anderen Einrichtungen in das Haus ein, z.B. im Bereich des betrieblichen Gesundheitsmanagement, der Seelsorge usw.
7. Qualitätsmanagement
Zur Beratung der Einrichtungen, aber auch als förderndes Kontrollinstrument verfügt die GFO über ein eigenes Qualitätsmanagement-System, welches in einem einrichtungsinternen Konzept zum Qualitätsmanagement hinterlegt ist. Dabei orientiert sich die Qualitätsentwicklung an den aktuellen Leitlinien, Rahmenkonzepten, der Qualitätspolitik und den aktuellen strategischen sowie einrichtungsbezogenen Zielsetzungen und regionalen Rahmenbedingungen des Geschäftsbereiches Altenhilfe der GFO.